Reerdigung

― Trauerfeier und Beisetzung

Sie haben sich nicht verlesen: In der Überschrift steht tatsächlich „Reerdigung“. Der Begriff ist eine Wortschöpfung des Anbieters „Meine Erde“ aus Berlin. Sie soll die Rückkehr in die Erde mit dem gesamten Prozess der Beerdigung verbinden.

Doch worum handelt es sich bei der Reerdigug? Kurz gesagt, um eine Alternative zu den bisherigen Formen der Bestattung. Hierbei wird der Körper der verstorbenen Person in einen sogenannten Kokon gebettet, auf einem Bett aus Stroh. In diesem findet die Zersetzung des Körpers zu Humus statt. Dieser Vorgang dauert 40 Tage. So teilt es der Anbieter „Meine Erde“ auf seiner Homepage mit.

Wie ist der Ablauf der Reerdigung?

Die gewonnenen Erde kann momentan auf Friedhöfen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und in Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt werden.

Wie die rechtliche Situation in Zukunft aussehen wird, ist für uns momentan schwer einzuschätzen. Vom Anbieter fehlen uns noch viele Informationen über den Ablauf der Bestattungsart. Auch gibt es noch keine wissenschaftlichen Daten, in welche wir Einblick erhalten können.

Momentan fehlt uns daher die Grundlage, Sie zu allen Aspekten der Reerdigung vollumfänglich zu beraten. Sobald hier neue Erkenntnisse auftauchen, werden wir unsere Seite umgehend aktualisieren.

Reerdigung
Reerdigung Blumen auf dem Tisch

Wie sind die rechtlichen Aspekte und wo kann ich mich reerdigen lassen?

Rechtlich müssen in Deutschland für eine Reerdigung in Hamburg nach und nach die Grundlagen geschaffen werden. In schleswig-holsteinischen Mölln hat die erste Reerdigung in Deutschland stattgefunden. Es bleibt spannend, ob und wie schnell die Friedhofsträger bereit sein werden, ihre Satzungen anzupassen. Bisher ist es so, dass für die Erde ein Grab mit voller Laufzeit von 25 Jahren oder mehr erworben werden muss. Was bei einer klassischen Erdbestattung Sinn macht, ist bei einer Beisetzung von Erde jedenfalls zu überdenken.
Andererseits dürfen die Kokons zur Umwandlung der Körper ausschließlich auf Friedhöfen aufgestellt werden. Eine gute Gelegenheit, die Gebühren wieder aufzufangen? Wir sind gespannt. Auf jeden Fall ist dies eine spannende Entwicklung auf dem Feld der Bestattungen. Jahrelang gab es in Deutschland nur die Erd- und Feuerbestattung. Auch die See- und Waldbestattung sind letztlich nur eine Form der Feuerbestattung. Mit der Reerdigung gibt es erstmals eine tatsächlich neue Form der Beisetzung. Gleichzeitig soll hierdurch noch der CO2-Verbrauch gesenkt und die Schadstoffe im Boden verringert werden. Wie viel CO2 tatsächlich eingespart wird, darüber fehlen allerdings noch verlässliche Studien.

Momentan gibt es erst einen Kokon in Deutschland. Dieser steht auf dem Friedhof in Mölln. Meine Erde möchte die Anzahl der Kokons aber nach und nach erhöhen, sobald die rechtlichen Hürden geklärt sind.


Woher stammt die Idee der Reerdigung?
Der Prozess der Reerdigung und das Verfahren in Deutschland stammen von der Berliner Firma Meine Erde. Dieser sitzt Herr Pablo Metz vor. Die Möglichkeit dieser Bestattungsform ist mit viel Unterstützung der Möllner Pastorin Hilke Lage ermöglicht worden. Die Idee hinter dieser Bestattungsform liegt darin, dass der Tod ein Teil des Lebens ist, und aus dem Vergehen neues werden kann, sodass aus dem fruchtbaren Humus, wieder neues Leben in Form von Pflanzen werden kann.

Weitere Informationen zur Reerdigung

Friedhöfe & Grabstellen

Trauerfeier und Beisetzung