Reerdigung
― Trauerfeier und Beisetzung
- Nach 40 Tagen ist der Körper zu Erde geworden
- Spart Platz und CO2 im Vergleich zur herkömmlichen Beisetzung
- Vergleichsweise teure Bestattungsart
- Es wird trotzdem ein Erdgrab auf einem Friedhof benötigt
- Bisher nur in Mölln möglich
- Unser Qualitätsanspruch:
- Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.
- Träger des Markenzeichens
Reerdigung
Sie haben sich nicht verlesen: In der Überschrift steht tatsächlich „Reerdigung“. Der Begriff ist eine Wortschöpfung des Anbieters „Meine Erde“ aus Berlin. Sie soll die Rückkehr in die Erde mit dem gesamten Prozess der Beerdigung verbinden. Doch worum handelt es sich bei der Reerdigug? Kurz gesagt um eine neue Bestattungsart! Hierbei wird der Körper des verstorbenen Menschen in einen sogenannten Kokon gebettet. In diesem findet die Zersetzung des Körpers zu Humus statt. Dieser Vorgang dauert 40 Tage.
Was passiert nach der Zersetzung?
Die Erde kann anschließend in einem Grab auf einem Friedhof beigesetzt werden.
Die Reerdigung hat gegenüber der Feuer- und Erdbestattung mehrere Vorteile: Der Körper wird dem natürlichen Kreislauf vom Werden und Vergehen nicht entzogen, sondern wird in Erde zurückverwandelt. Dies geschieht wesentlich schneller als bei einer klassischen Erdbestattung. Dafür sorgen die klimatischen Verhältnisse im Inneren des Kokons. Diese kontrollierte Umgebung sorgt dafür, dass die Umwandlung nur 40 Tage anstelle von mehreren Jahren in Anspruch nimmt.
Im Vergleich zur Feuerbestattung soll außerdem 1 Tonne CO2 pro Reerdigung eingespart werden.
Durch die Umwandlungsprozesse im Kokon entstehen Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius. Dadurch werden Krankheitserreger und Schadstoffe abgebaut, so dass nur umbedenklicher Humus auf dem Friedhof landet.
Wie sind die rechtlichen Aspekte und wo kann ich mich reerdigen lassen?
Rechtlich müssen in Deutschland für die Reerdigung nach und nach die Grundlagen geschaffen werden. In Mölln hat die erste Reerdigung stattgefunden. Es bleibt spannend, ob und wie schnell die Friedhofsträger bereit sein werden, ihre Satzungen anzupassen. Bisher ist es so, dass für die Erde ein Grab mit voller Laufzeit von 25 Jahren oder mehr erworben werden muss. Was bei einer klassischen Erdbestattung Sinn macht, ist bei einer Beisetzung von Erde jedenfalls zu überdenken.
Andererseits dürfen die Kokons zur Umwandlung der Körper ausschließlich auf Friedhöfen aufgestellt werden. Eine gute Gelegenheit, die Gebühren wieder aufzufangen? Wir sind gespannt.
Auf jeden Fall ist dies eine spannende Entwicklung auf dem Feld der Bestattungen. Jahrelang gab es in Deutschland nur die Erd- und Feuerbestattung. Auch die See- und Waldbestattung sind letztlich nur eine Form der Feuerbestattung.
Mit der Reerdigung gibt es erstmals eine tatsächlich neue Form der Beisetzung.
Gleichzeitig soll hierdurch noch der CO2-Verbrauch gesenkt und die Schadstoffe im Boden verringert werden. Wie viel CO2 tatsächlich eingespart wird, darüber fehlen allerdings noch verlässliche Studien.
Momentan gibt es erst einen Kokon in Deutschland. Dieser steht auf dem Friedhof in Mölln. Meine Erde möchte die Anzahl der Kokons aber nach und nach erhöhen, sobald die rechtlichen Hürden geklärt sind.
Weitere Informationen zur Reerdigung
Friedhöfe & Grabstellen
Trauerfeier und Beisetzung